Morgenröte des Neutöners - Arnold Schönbergs Verklärte Nacht und Kammersymphonie Nr. 1
"Alle Musik, alles menschliche Schaffen, hat Skelett, Blutkreislauf und Nervensystem. Ich würde mir wünschen, dass sich meine Musik als ein aufrichtiger und intelligenter Mensch versteht, der zu uns kommt und etwas sagt, das er zutiefst empfindet und für uns alle von Bedeutung ist." Dieses Plädoyer für lebendige Kunst stammt von einem, der oft auf seine Theorie reduziert wurde: Arnold Schönberg (1874-1951).
Es war und blieb unglaublich, dass ausgerechnet ein Autodidakt mit dem System der Dur- und Molltonarten brach; dass ein jüdischer Schustersohn aus dem 2. Wiener Bezirk, der sich Kenntnisse über die Sonate aus dem Konversationslexikon anlesen musste, im ersten Jahrhundertdrittel neu definierte, was komponieren heißt. Die - noch immer wirksamen - Reizwörter, die sich mit dem Phänomen Schönberg verbinden, sind theoretischer Art: Emanzipation der Dissonanz, Atonalität, Zwölf-Ton-Reihung. Sie sind bei weitem geläufiger als die Werke des Mannes, dem es eigentlich nur um eines ging: Musik machen.
Die vorliegende Einspielung enthält die "Verklärte Nacht" nach dem Gedicht von Richard Dehmel aus dem Jahr 1899 (in der revidierten Fassung für Streichorchester von 1943) und die Kammersymphonie Nr. 1, op. 9 von 1906.
Pressestimmen
Welt am Sonntag
Purer Klangrausch, mystische Tiefen, Pathos ohne Scham! Axel Brüggemann, 21.-27.12.2003
Frankfurter Neue Presse
Höchst expressiv, sinnlich schwelgend und fein differenziert im luxuriös aufblühenden Klangbild. md, 11.02.2004
Das Orchester
Ein beachtliches Zeugnis seiner hohen Spielkultur und einer gewachsenen Tradition legt das Bayerische Staatsorchester unter seinem Chefdirigenten Zubin Mehta mit einer Arnold Schönberg gewidmeten CD ab. Walter Schneckenburger – September 04
Fono Forum
Die Stereo-Aufnahmetechnik dieser Einspielungen ist schlechterdings bestechend: konturenscharf, transparent, räumlich-gestaffelt, plastisch, ungemein rein und deutlich. G.Sch., Mai 2004
Crescendo
Der Klang, den Zubin Mehta mit dem Bayerischen Staatsorchester produziert, ist schon phänomenal: breit und voll, mit einer großen dynamischen Spanne, dabei aber immer präzise und klar konturiert – das ist deutsche Orchesterkultur in Hochform. Empfehlenswert! DK, Feb/Mär 2004