Théodore Gouvy, ein saarländisch-lothringischer Komponist, vereint französische Grazie, Eleganz und klare Struktur mit deutscher Gründlichkeit und Tiefe. Sein Werk umfasst vor allem Symphonik und Kammermusik; er prägte die französische Bläserschule und beeinflusste die Neoklassik. Mit seinem Septett, seinen Oktetten und Nonetten nimmt Gouvy eine moderne Besetzung vorweg, die erst um die Wende zum 20. Jahrhundert richtig zur Geltung kommen sollte. Er stand als zweisprachiger Musiker zwischen den Kulturen Deutschlands und Frankreichs und wirkte als wahrhaftiges musikalisches Bindeglied zwischen beiden Ländern. Dieser doppelte kulturelle Bezug beeinflusste seine künstlerische Orientierung und formte das besondere Profil seines Gesamtwerks. Gouvy war in Frankreich ebenso bekannt, anerkannt und respektiert wie in Deutschland, war aber den einen zu deutsch und den anderen zu französisch, so dass keine der beiden Nationen ihn wirklich für sich beanspruchte. Trotz seiner glänzenden Karriere geriet er im 20. Jahrhundert zu Unrecht in Vergessenheit.
2017 startete das Ensemble arabesques mit der Konzeptidee Komponisten mit Faible für Blasinstrumente ein Album zu widmen. Eröffnet wurde die Reihe mit der überaus erfolgreichen CD Gustav Holst Kammermusik. Es folgte 2019 Literatur von Francis Poulenc, der bekannt für seine Liebe zu Holzblasinstrumenten war. 2021 widmete sich das Ensemble Jacques Ibert. Ähnlich wie bei Holst liegt der besondere Charme Iberts in den verschiedenen Besetzungen mit Holzblasinstrumenten, Streichern und Harfe.