Franz Schubert hat seine „Große Symphonie“, die lange Zeit als unausführbar galt, selbst nie gehört. Sie wurde erst über 10 Jahre nach seinem Tod von Mendelssohn Bartholdy im Gewandhaus zu Leipzig uraufgeführt. Drahtzieher dafür war Robert Schumann, der bei einem Besuch bei Schuberts Bruder Ferdinand die Komposition im Nachlass entdeckte und Kapellmeister Mendelssohn für eine Aufführung begeistern konnte.
„Diese Symphonie hat unter uns gewirkt wie nach den Beethoven'schen keine noch. Hier ist, außer meisterhafter Technik der Komposition, noch Leben in allen Fasern, Kolorit bis in die feinste Abstufung, Bedeutung überall, schärfster Ausdruck des Einzelnen, und über das Ganze endlich eine Romantik ausgegossen, wie man sie schon anders woher bei Schubert kennt.“
Robert Schumann
Enoch zu Guttenberg macht in dieser Sinfonie kompromisslose Aussagen über das Menschsein, über die Gewalttätigkeit unserer Realität, die doch durchsetzt ist mit innigster Schönheit. Eine moderne und packende Neuinterpretation - und zugleich ein Vermächtnis des 2018 verstorbenen Dirigenten.